Der Einfluss von Klimaveränderungen auf die Interzeption von Wäldern: eine modellbasierte Attribution (Treichel)
Klimavänderungen in Deutschland zeigen für die verschiedenen meteorologischen Parameter unterschiedliche Veränderungen. Bisher werden hauptsächlich die Veränderungen beobachteter Variablen (N, A, etc.), selten aber die Veränderung hydrologischer Prozessketten untersucht. Da z.B. der Abfluss aber von vielen gebietsspezifischen Eigenschaften beeinflusst wird, ist eine direkte Attribution (mechanistische Ursachenerforschung) oft nicht möglich. Die Attribution für einzelne hydrologische Prozesse liefert jedoch wichtige Informationen zur Verbesserung von Prognosen für die Klimafolgen. Ein zentraler Prozess, der die Wasserbilanz in Wäldern beeinflusst, ist die Interzeption. Da diese von einer Reihe von Faktoren beeinflusst wird (Vegetation, Niederschlagseigenschaften, Verdunstung, etc), können sich Veränderungen verstärken oder abschwächen (Feedbackmechanismen).
Ziel der Arbeit
Ziel der Arbeit ist die Analyse des Einflusses klimatischer Veränderungen in den letzten 50-100 Jahren (Beobachtungen) und in den nächsten 90 Jahren (Klimaprognosen) auf die Interzeption, insbesondere auf die Veränderungen der Interzeptionsverdunstung und des Bestandsniederschlags.
Methode
Daten des Depositionsmessnetzes der FVA (http://www.fva-bw.de/monitoring/index9.html) sollen für die Parametrisierung eines Interzeptionsmodells für verschiedene Wälder verwendet werden. Das zuwählende Modell soll so einfach wie möglich, aber so komplex wie nötig sein. Mittels meteorologischen Eingangsdaten von Klimastationen in Baden-Württemberg (evtl. Deutschland) mit langen gemessenen Zeitreihen soll die Interzeptionsverdunstung und der Bestandsniederschlags möglichst an vielen Punkten modelliert werden. Die beobachteten und modellierten Variablen sollen hinsichtlich Trends und Veränderungen in den Voraussetzungen (z.B. Niederschlag, Verdunstung) und Ausprägungen (Interzeptionsverdunstung, Häufigkeit von Bestandsniederschlag) analysiert werden. Daraus soll abgeleitet werden, ob es Feedbackmechanismen gibt und ob es regionale Unterschiede gibt.
Betreuung
Markus Weiler und Kerstin Stahl
Besondere Hinweise
keine
Herausforderung
Modellierung und Datenanalyse
Sprache
Deutsch oder Englisch