Abhängig von der Belastung mit abbaubaren organischen Substanzen entstehen im Fließgewässer charakteristische Lebensgemeinschaften mit typischen Indikatororganismen. Deren Vorkommen und Verbreitung sind im wesentlichen von den jeweiligen Sauerstoffgehalten und den entstehenden Abbauprodukten geprägt, ausreichende morphologische Besiedlungsmöglichkeiten des Gewässerbetts vorausgesetzt. Der über Vorkommen, Häufigkeit und Art der Indikatororganismen ermittelte Saprobienindex kennzeichnet den Sauerstoffhaushalt und damit die Belastung eines Fließgewässers mit oxidativ abbaubaren organischen Substanzen. Er ist die Grundlage für das offizielle System der Gewässergüteklassen nach der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA). Die Besiedlungsmöglichkeiten eines Fließgewässers mit Indikatororganismen können dabei durch entsprechende Fließstrukturen, d.h. durch die Hydromorphologie stark beeinflusst werden.
Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden inwiefern verschiedene Fließstrukturen einen Einfluss auf die biologische Gewässergüte haben. Dabei soll vor allem darauf eingegangen werden, ob eine Abhängigkeit des Vorkommens bestimmter Indikatororganismen sowohl zwischen markanten Fließstrukturen wie Pools (langsam fließende Abschnitte) und Riffles (schnell fließende Abschnitte) als auch von der Temperatur im Fließgewässer besteht.
Es sollen markante Fließstrukturen wie bspw. Einleitungen von Regenüberlaufbecken, Regulierungsbauwerke oder große Ansammlungen von Geröll in Freiburger Fließgewässern ermittelt und in deren Nähe gezielte Beprobungen der Indikatororganismen durchgeführt werden. Die biologische Gewässergüte wird über die Ermittlung des Saprobienindexes bewertet.
Feld- und Laborarbeit
Natalie Orlowski
Natalie Orlowski: natalie.orlowski@hydrology.uni-freiburg.de; Tel. +49 (0)761 / 203-9283
Deutsch/Englisch
Materialien und einführende Literatur werden bereit gestellt